Bornitrid

Auch bekannt als „weißer Graphit“

Bornitrid

Bornitrid (BN) auch bekannt unter dem Namen „weißer Graphit“, verfügt als gesinterte Keramik über eine einzigartige Kombination aus chemischen, elektrischen, mechanischen und thermischen Eigenschaften. In vielfältigen industriellen Hochleistungsanwendungen findet BN seinen Einsatz. Dazu zählen Hochtemperaturofenbau, Keramikherstellung und die Halbleiterindustrie.

Anwendungsbereiche

Typische Merkmale

In unserem Portfolio bieten wir Ihnen drei
verschiedene Bornitrid Qualitäten an

Klasse A

… verwendet Boroxid als Bindemittel um ein hartes, dichtes und dennoch einfach zu bearbeitendes Material für trockene inerte Umgebungen zu erhalten. Verwendung für allgemeine Hochleistungsanwendungen.

Klasse HP

… verwendet Kalziumborat als Bindemittel für die Feuchtigkeits-beständigkeit und Bornitrid zur Thermoschockbeständigkeit. Ideal geeignet für Anwendungen zur Verarbeitung von Leichtmetallen (Aluminium, Magnesium und Zink) und bei Elektroisolationsverwendung bis 1000°C.

Klasse AX 05

… verwendet kein Bindemittel, da es selbstbindend ist. Durch den sehr hohen Reinheitsgrad ideal bei Hochtemperaturanwendungen. Ist nicht benetzend mit fast allen geschmolzenen Metallen. Ist äußerst lichtempfindlich und verfärbt sich unter direktem Sonnenlicht blassgelb bis grau. Die Färbung hat keinen Einfluß auf sonstige Eigenschaften.

Weitere Infos

Das gesinterte Bornitrid entsteht durch unidirektionales Heißpressen. Die flache hexagonale Kristallstruktur wird beim Heißpressen ausgerichtet.

Die Atome der Plättchenebene werden durch kovalente Bindungen in hexagonaler Anordnung gehalten, wodurch sich die hervorragenden physikalischen, thermischen und elektrischen Leistungen ergeben. Zwischen den benachbarten Schichten spricht man von sogenannten Van-der-Waals-Bindungen die eine hervorragende Schmierfähigkeit gewährleisten.

Durch diese atomare Ausrichtung im Pressvorgang sind viele der Eigenschaften anisotrop oder richtungsabhängig.

Unsere angebotenen Bornitrid Klassen sind vollständig bearbeitbare Keramikprodukte. Sie können mit HSS oder VHM Werkzeugen problemlos gefräst und gedreht werden. Für Gewinde reichen handelsübliche Gewindebohrer aus. Die Bearbeitung sollte stets trocken erfolgen. Die Schneiden stets scharf und sauber halten. Nie negative Schnittwinkel verwenden.

Als Richtwert für die Bearbeitung gehen Sie bitte von einer Spindeldrehzahl 1000-2000 U/min und einem Vorschub von 0,25 – 0,75 mm/U aus.

Technische Eigenschaften

Die aufgeführten Werte wurden an genormten Prüfkörpern ermittelt.
Die Bauteil- und Werkstoffeigenschaften können abhängig von der Bauteilgeometrie und der Anwendung von diesen Werten abweichen.